Die DSB Alexandria

Die Deutsche Schule der Borromäerinnen Alexandria (DSBA) ist eine deutsch-ägyptische Begegnungsschule. Sie wurde 1884 als Lehranstalt für Deutsche und Österreicher gegründet, deren Väter beim Bau des Hafens von Alexandria eingesetzt waren. Heute lernen hier überwiegend ägyptische Mädchen, liebevoll betreut durch die Schwestern des Ordens der Schwestern des heiligen Karl Borromäus, sowie durch engagierte Lehrer und Mitarbeiter.

Als Schulabschlüsse bietet die DSBA sowohl die Fachhochschul- als auch die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung an. Die Ausbildung der Schülerinnen wird durch verschiedene Praktika und ergänzende Angebote begleitet und findet in deutscher Sprache statt. Viele unserer Absolventinnen aus Gymnasium und Fachoberschule studieren in Deutschland.

Die DSB Alexandria wird in Ägypten hoch geschätzt. In Alexandria bezeichnet man sie gemeinhin als die beste Schule der Stadt. Dieser sehr gute Ruf beruht auf einer über 130-jährigen Tradition:

  • 1884: Eintreffen von Schwestern des Ordens der Borromäerinnen in Alexandria. Gründung der DSB Alexandria für deutsche und österreichische Kinder, deren Väter den Hafen in Alexandria bauen.
  • 1915: Während des Ersten Weltkrieges werden die deutschen Schwestern ausgewiesen.
  • 1922: Die Schwestern kehren zurück. Wiederbeginn des Schulunterrichts nach den Kriegsjahren.
  • 1924: Entsendung der ersten weltlichen, amtlich vermittelten deutschen Lehrkraft an die Schule. Kontinuierlich steigt die Zahl der deutschen Lehrkräfte parallel zu der zunehmenden Schülerzahl.
  • 1939: Die Schule rettet sich über den Zweiten Weltkrieg hinweg, sie darf arbeiten, wird nicht geschlossen.
  • 1946: Die ägyptischen Schulabschlüsse werden Bestandteil der Schule. »Arabisch« wird ein offizielles Unterrichtsfach. Die Zahl der ägyptischen Schülerinnen steigt an.
  • 1956: Zwei weitere deutsche amtlich vermittelte Lehrkräfte treffen ein.
  • 1958: Die erste deutsche Prüfung der Mittleren Reife nach Klasse 10 wird unter dem Vorsitz von Dr. Döhner durchgeführt.
  • 1962: Den Schulen der Borromäerinnen wird in einem Memorandum der Status einer »Kolonieschule« gewährt. Dies ermöglichte ihnen, ihr System beizubehalten, trotz eines Privatschulgesetzes von 1958, wonach alle Schulträger und Schulleiter Ägypter sein sollten.
  • 1964: Die Schülerinnen der 9. Klasse legen die Addadeya-Prüfung (Ägyptischer Mittelschulabschluss) ab.
  • 1966: Schwester Carola Barl wird Schulleiterin und wird dies bis 1999 bleiben.
  • 1966: Die bisher einjährige Handelsschule wird um ein Jahr aufgestockt, da die Handelsfächer in deutscher und auch in arabischer Sprache unterrichtet werden, ebenso auch Französisch und Englisch.
  • 1967: Die ersten Prüflinge melden sich zum ägyptischen Abitur »Thanaweya-Aama« an. Anschließend studieren sie an ägyptischen Universitäten.
  • 1968: Die Oberstufe (Thanaweya) wird durch die Eingliederung des literarischen Zweiges vervollständigt.
  • 1969: Erste offizielle Abschlussprüfung der ägyptischen Grundschule (Ibtidaeya Klasse 6).
  • 1970: Den Schülerinnen beider Abteilungen der Klasse 12 (mathematische und literarische) steht die Universität offen.
  • 1974: Erste Sprachdiplomprüfung Stufe II der KMK.
  • 1980: Anerkennung als Deutsche Auslandsschule, die eine offizielle deutsche Schlussprüfung durchführt (Deutscher Realschulabschluss).
  • 1993: Der ägyptische Thanaweya-Abschluss wird durch die deutsche Reifeprüfung (Abitur) ersetzt.
  • 1994: Zum letzten Mal wird die Klasse 12 auf die Thanaweya-Prüfung vorbereitet und absolviert sie mit glänzendem Erfolg. Die ehemalige Handelsschule heißt ab sofort »Höhere Berufsfachschule Wirtschaft mit Schwerpunkt Fremdsprachen«, da die Schule traditionsgemäß vier Sprachen unterrichtet.
  • 1995: Die 12. Klasse absolviert die erste deutsche Prüfung der Allgemeinen Hochschulreife.
  • 1999: Einrichtung und Ausstattung eines  Internet- und EDV-Raumes für 24 bis 30 Schülerinnen.
  • 1999: Die Leitung der Schule wird erstmalig an einen weltlichen, durch das Auswärtige Amt vermittelten deutschen Schulleiter, Nikolaus Eberl (bis 2007), übergeben. Davor wurde die DSB seit der Gründung stets von Ordensschwestern geleitet. Die letzten 30 Jahre von Sr. Carola Barl, der Regionaloberin.
  • 2003: Einführung des von der KMK genehmigten FOS-Zweiges (Fachoberschule). Dieser ist auch vom ägyptischen Erziehungsminister zum Abschluss der Thanaweya-Amma genehmigt worden. Außerdem bietet er als Zusatzqualifikation fakultativ das Diplom der Fremdsprachenassistentin und -sekretärin an.
  • 2005: Letzter Abschlussjahrgang der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft mit Schwerpunkt Fremdsprachen (HBW).
  • 2007 / 2008: Friedrich Gerber ist kommissarischer Schulleiter.
  • 2008 bis 2011: Dr. Hubert Müller wird neuer Schulleiter.
  • 2008 / 2009: Die DSB Alexandria feiert 125-jähriges Jubiläum mit über 700 Schülerinnen und über 60 Lehrkräften.
  • 2009: Nach der Bund-Länder-Inspektion (BLI) wird der DSB der Titel »Exzellente Deutsche Auslandsschule« verliehen.
  • 2011: Dipl.-Phys. Wolfgang Mager wird neuer Schulleiter.
  • 2015: Die Bund-Länder-Inspektion stuft die DSB Alexandria erneut als »Exzellente Deutsche Auslandsschule« ein.